- SEATO
- SEATO 〈Abk. für〉 South-East Asia Treaty Organisation (Südostasien-Verteidigungsorganisation)
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SEATO[englisch 'siːtəʊ], Abkürzung für South East Asia Treaty Organization [saʊθ iːst 'eɪʃə 'triːtɪ ɔːgənaɪ'zeɪʃn; englisch »südostasiatische Vertragsorganisation«], Südostasi|enpakt, Südostasiatischer Sicherheitsvertrag, 1955-77 bestehendes Verteidigungsbündnis; abgeschlossen am 8. 9. 1954 in Manila zwischen Australien, Frankreich, Großbritannien, Neuseeland, Pakistan, den Philippinen, Thailand und den USA, trat am 19. 2. 1955 in Kraft. Die Partner sicherten sich gegenseitigen Beistand im Falle eines bewaffneten Angriffs sowie zur Abwehr umstürzlerischer, von außen gelenkter Aktivitäten (Art. 2) zu und verpflichteten sich zu wirtschaftlicher und technischer Zusammenarbeit (Art. 3). In einem Zusatzprotokoll wurden Kambodscha, Laos und Süd-Vietnam als zu verteidigende Interessengebiete der SEATO in den Vertrag einbezogen. Zur Koordination wurde ein »Rat« (Art. 5) mit ständigen Vertretern und einem Sekretariat in Bangkok eingerichtet sowie ein militärischer Planungsstab und Dienststellen für politische, wirtschaftliche und kulturelle Fragen konstituiert. An der Spitze der SEATO stand ein Generalsekretär.Nach der Niederlage Frankreichs im Indochinakrieg suchten die USA im Rahmen ihrer Politik des Containment 1954 ein breites politisches Verteidigungsbündnis gegen die Ausdehnung des kommunistischen Staatensystems zu schaffen (als Zwischenglied zwischen CENTO- und Pazifik-Pakt). Im Sinne ihrer Politik der Bündnisfreiheit lehnten Birma, Indien und Indonesien den Beitritt jedoch ab. Die SEATO diente v. a. den USA als Rahmen ihres militärischen Eingreifens in Vietnam. Nachdem Pakistan 1972 und Frankreich 1974 ausgetreten waren, beschloss der SEATO-Rat die Einstellung der Tätigkeit. 1977 löste sich die SEATO auf.* * *
Universal-Lexikon. 2012.